Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP)
Schritt für Schritt zur energetischen Sanierung
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Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein individueller Sanierungsfahrplan?
- Wozu brauche ich einen iSFP und wie bekomme ich ihn?
- Was kostet ein individueller Sanierungsfahrplan und wie wird er gefördert?
- Welche Bestandteile hat der Sanierungsfahrplan?
- Berechnung der Wirtschaftlichkeit der Sanierungsmaßnahmen
- Brauche ich einen Energieberater für die Erstellung des iSFP?
Was ist ein individueller Sanierungsfahrplan?
Der individuelle Sanierungsfahrplan, kurz iSFP, ist ein Konzept im Rahmen der energetischen Gebäudesanierung, das die systematische Planung und Umsetzung von energetischen Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden abbildet. Er leitet Sie Schritt für Schritt durch die Sanierung Ihrer Immobilie und zeigt auf, welche Sanierungsmaßnahmen sinnvoll sind, um die Energieeffizienz zu steigern und welche Kosten auf Sie zukommen.
Kurzum: Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) ist ein individuell auf Ihr Objekt zugeschnittener Leitfaden, der konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz Ihrer Immobilie sowie den anfallenden Kosten und möglichen Förderungen aufzeigt.
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Wozu brauche ich einen iSFP und wie bekomme ich ihn?
Der iSFP wird von einem fachkundigen Energieberater erstellt und umfasst eine individuelle, auf Ihre Immobilie ausgerichtete Sanierungsstrategie. Bei einer Bestandsaufnahme vor Ort begutachtet der Energieberater das Objekt ganzheitlich und dokumentiert den Ist-Zustand der einzelnen Bereiche wie beispielsweise Heizsysteme, Dämmung und Fenster. Anschließend werden verschiedene Sanierungsoptionen analysiert und bewertet, um die optimalen Maßnahmen für das Gebäude zu ermitteln. Dabei werden Kriterien wie Energieeffizienz, Kosten, Nutzerkomfort und Umweltaspekte berücksichtigt. Auf Basis dieser Analyse wird ein individueller Sanierungsfahrplan erstellt, der konkrete Maßnahmen zur energetischen Sanierung des Gebäudes vorschlägt. Insgesamt können zwei bis maximal fünf aufeinander aufbauende Maßnahmenpakete geformt werden, die wiederum je bis zu fünf Sanierungskomponenten haben dürfen. Der iSFP enthält eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Maßnahmen, eine zeitliche Planung sowie eine Kostenschätzung. Der Umfang des iSFP richtet sich nach Ihren Wünschen und Möglichkeiten als Eigentümer. Im iSFP können wenige Einzelmaßnahmen beschrieben werden, der Plan kann aber auch bis zur kompletten Gebäudesanierung reichen. Wie einzelnen Maßnahmen die Energieeffizienz des Gebäudes beeinflussen, lässt sich anhand einer Farbskala und Kennwerten im iSFP ablesen.
Bei Evenest arbeiten wir eng mit zertifizierten Energieberatern zusammen und können unseren Kunden so die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans als Service anbieten.
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Quelle: Mein Sanierungsfahrplan
Der iSFP unterstützt Sie bei der Entscheidung, welche Projekte in welcher Reihenfolge angegangen werden sollten. In die Betrachtung fließt nicht nur die Energieeffizienz des Gebäudes ein, sondern auch die Einsparpotenziale (z. B. bei Energiekosten) für Sie. Dafür werden sowohl ökonomische als auch ökologische Aspekte betrachtet, sodass ein für Sie vorteilhafter Maßnahmenkatalog entworfen wird. Neben dem finanziellen Aufwand werden Sie zudem über mögliche Förderungen informiert.
Quelle: Mein Sanierungsfahrplan
Was kostet ein iSFP und wie wird er gefördert?
Die durchschnittlichen Kosten für einen iSFP belaufen sich für ein Einfamilienhaus auf ca. 1.700 € – die tatsächlichen Kosten hängen jedoch individuell von dem Gebäude ab und können stark variieren. Positiv für Eigentümer: Diese Kosten müssen Sie nicht vollständig selbst tragen! Der iSFP wird in der Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) anerkannt. Das BAFA fördert den iSFP mit 80 % des zuwendungsfähigen Beratungshonorars, maximal aber mit 1.300 € für Ein- und Zweifamilienhäuser bzw. mit 1.700 € für Mehrfamilienhäuser (Haus mit mindestens drei Parteien). Der Zuschuss für die Energieberatung ist allerdings an bestimmte Voraussetzungen gebunden: Ihre Immobilie steht in Deutschland.
Der Bauantrag für das Wohngebäude liegt mindestens zehn Jahre zurück. Das Gebäude wird hauptsächlich zu Wohnzwecken genutzt. Sofern Sie diese Voraussetzungen erfüllen, kümmert sich Ihr Energieberater um die Förderung des BAFA. Den Förderbetrag bekommen Sie allerdings nicht ausgezahlt, sondern dieser wird direkt mit dem Honorar des Energieberaters verrechnet.
Zusätzlich zur Förderung der Energieberatung durch das BAFA profitieren Sie bei der Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen aus dem iSFP von einer weiteren Förderung: dem iSFP-Bonus in Höhe von 5 %. Dafür stellen Sie einfach einen Zuschussantrag beim BAFA, bevor Sie die Maßnahmen des iSFP umsetzen. Ihr Energieberater bestätigt in der sogenannten “Bestätigung zum Antrag” (BzA), dass die Maßnahmen Ihrem individuellen Sanierungsfahrplan entsprechen. Sobald Sie die Maßnahmen umgesetzt haben, erhalten Sie automatisch die Förderung in Höhe von 5 % der Kosten.
Der iSFP gilt für 15 Jahre und kann in dieser Zeit für verschiedene Förderungen an der Gebäudehülle und Anlagentechnik genutzt werden – ausgenommen sind Wärmeerzeuger.
Die Bestandteile des Sanierungsfahrplans
Die Bestandteile des Sanierungsfahrplans
Kernstück des iSFP ist die Fahrplanseite. Sie ist Teil des Dokuments "Mein Sanierungsfahrplan", das für Sie erstellt wird. Die Fahrplanseite stellt dabei den Zustand des Gebäudes im Verlauf der Sanierung symbolisch dar, indem sie die vereinbarten Maßnahmen mit einem möglichen zeitlichen Ablauf, den baulichen Maßnahmen, groben Kostenschätzungen und möglichen Einsparpotenzialen nacheinander und übersichtlich auf einer Seite beschreibt.
Es gibt dabei jeweils eine Darstellung des aktuellen Ist-Zustands der Energieeffizienz des Hauses (s. Grafik) und eine Beschreibung des erreichbaren Plan-Zustands der Immobilie nach Durchführung der energetischen Sanierungsmaßnahmen.
Als zweites Dokument erhalten Sie eine "Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen". Das Dokument enthält detaillierte Informationen über die einzelnen Sanierungsschritte und beschreibt die einzelnen Maßnahmenpakete und die Effekte der Sanierung mit Blick auf die energetische Effizienz.
In der Umsetzungshilfe sind im Anhang auch alle technischen Daten und Informationen des Gebäudes wie z.B. zur Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG), der Wärmeleitfähigkeitsstufe (WLS) oder Dämmstoffdicken aufgeführt.
Hinweis: Der iSFP oder der Maßnahmenplan verpflichtet Sie natürlich nicht, die beschriebenen Maßnahmen in dieser Art und Reihenfolge umzusetzen. Der Plan beschreibt, welche Schritte in welchem zeitlichen Ablauf am sinnvollsten sind.
Berechnung der Wirtschaftlichkeit der Sanierungsmaßnahmen
Neben den positiven Auswirkungen auf Wohnraum und Wohnklima werden an die energetische Sanierung natürlich wirtschaftliche Ansprüche gestellt. Im Sanierungsfahrplan erfolgt eine Gegenüberstellung von ungefähren jährlichen Gesamtkosten für die Wärmeversorgung des Gebäudes zu den Kosten der Sanierung. Die Gesamtsanierung (mit und ohne Förderung) wird dabei mit einer reinen Instandhaltungsvariante verglichen. Für die Darstellung der „Gesamtsanierung mit Förderung“ wird dabei ein Förderzuschuss abgezogen, der bei einer Komplettsanierung auf Effizienzhausniveau zum heutigen Zeitpunkt möglich wäre.
Die nachfolgende Grafik zeigt beispielhaft die jährlichen Kosten eines Sanierungsfahrplans. Bei der Auswertung des Diagramms gilt jedoch zu berücksichtigen, dass zukünftige Kostenentwicklungen natürlich mit einer größeren Unsicherheit behaftet sind.
Die Vor- und Nachteile des iSFP
Der iSFP bietet große Vorteile im Rahmen der energetischen Sanierung eines Gebäudes, doch kommt auch er als standardisiertes Instrument gelegentlich an seine Grenzen. Welche Vor- und Nachteile der iSFP bietet, entnehmen Sie der folgenden Tabelle.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Individueller Überblick über den energetischen Zustand einer Immobilie sowie Darlegung der Energieeinsparpotenziale. | Der iSFP ist im Gegensatz zu dem früher üblichen Abschlussbericht der BAFA-Vor-Ort-Beratung zwar leichter verständlich, jedoch auch weniger detailreich. |
Leitfaden, der eine vorausschauende, strukturierte und zielorientierte Planung ermöglicht. | Der iSFP ist zwar 15 Jahre gültig, dennoch verliert er an Aussagekraft, je älter er wird. Der iSFP ist eine Momentaufnahme und gibt daher Empfehlungen, die zu einer bestimmten Zeit durch konkrete Rahmenbedingungen entstehen. Da sich diese Rahmenbedingungen schnell ändern (gerade in Hinblick auf Photovoltaikanlagen, Heizsysteme etc.), sollte ein älterer Plan vor der Umsetzung der Maßnahmen überprüft und ggfs. angepasst werden. |
Kurzfristige Handlungsfähigkeit durch vorausgegangene Energieberatung: Wenn im Winter kurzfristig die Heizung ausfällt, bleibt oft nicht genug Zeit, eine detaillierte Energieberatung durchzuführen, sodass selten das energieeffizienteste Heizungsmodell verbaut wird. | |
Die geförderten Maßnahmen ändern sich häufig, sodass ein Sanierungsfahrplan dabei helfen kann, schnell zu reagieren, wenn sich günstige Fördermöglichkeiten auftun. |
Brauche ich einen Energieberater für die Erstellung des iSFP?
Wenn Sie beabsichtigen, Fördermittel des Bundes zu beantragen, sollten Sie eine professionelle Energieberatung durch einen Energieberater durchführen lassen, denn diese ist häufig Voraussetzung für die Ausschüttung der Fördergelder. Lediglich für kleine Maßnahmen – wie ein Pumpentausch oder ein hydraulischer Abgleich – werden Fördergelder auch ohne Energieberater ausgezahlt.
Generell gilt: Je umfangreicher die Sanierung, desto sinnvoller ist eine Energieberatung. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie eine Beratung für die energetische Sanierung Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses wünschen. Wir können Ihnen auch kostenlos einen passenden Energieberater vermitteln.
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Kathrin Handler
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