Immobilienpreise in Deutschland 2021/2022: Stand und Prognose

Allgemeine Preisentwicklung in Deutschland

Die Preisentwicklung von Immobilien in Deutschland ist für Verkäufer und Käufer ein relevantes Thema. Für beide empfiehlt es sich, stets einen Überblick über aktuelle Veränderungen und Quadratmeterpreise zu behalten. Zwar gibt es durchaus regionale Unterschiede, dennoch stellt die allgemeine Preisentwicklung in Deutschland einen interessanten Anhaltspunkt dar. In diesem Artikel erfahren Sie mehr.

Inhaltsverzeichnis:

1. Was beeinflusst Immobilienpreise?
2. Wie kann ich den Wert meiner Immobilie halten?
3. Welche Bundesländer sind in Deutschland am beliebtesten?
4. Wie entwickeln sich die Kaufpreise in Deutschland?
5. Wie entwickeln sich die Mietpreise in Deutschland?
6. Welche Städte sind in Deutschland am teuersten?
7. Welche Städte sind in Deutschland am günstigsten?
8. Wie werden sich Immobilienpreise entwickeln?

1. Was beeinflusst Immobilienpreise?

Für die Steigung oder den Fall von Immobilienpreisen gibt es verschiedene Faktoren. Zum einen sind die Veränderungen von Angebot und Nachfrage abhängig. Ist eine Region oder ein Stadtteil sehr begehrt, lässt dies in der Regel die Immobilienpreise steigen, weil die Nachfrage das Angebot übersteigt. Es wollen beispielsweise immer mehr Menschen in die großen Städte wie Berlin, München oder Frankfurt am Main ziehen, was unter anderem dazu geführt hat, dass die Preise dort in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind.

Ein weiterer Faktor ist die Lage am Finanzmarkt. Sind die Zinsen – wie in den vergangenen Jahren – niedrig, führt dies ebenfalls zu einer Steigerung der Immobilienpreise. Zudem sind für den konkreten Verkehrswert einer Immobilie natürlich deren Zustand und Ausstattung relevant. Wie eine Immobilie bewertet wird und wie der Verkehrswert ermittelt wird, lesen Sie hier. (Verlinkung Masterartikel Immobilienbewertung)

2. Wie kann ich den Wert meiner Immobilie halten?

Für Besitzer einer Immobilie ist nicht nur interessant, wie sich die Immobilienpreise entwickeln, sondern auch, wie der Wert der eigenen Immobilie gehalten oder gesteigert werden kann. Maßnahmen zur Erhaltung des Werts sind zunächst generelle Instandhaltungsmaßnahmen wie regelmäßiges Abschleifen von Dielenböden oder Malern der Räume. Darüber hinaus können auch größere Renovierungs- und Sanierungsarbeiten vorgenommen werden oder es kann in besondere Ausstattungsmerkmale investiert werden (z.B. Modernisierung eines Badezimmers). So kann die Immobilie aufgewertet und ihr Wert angehoben werden.

3. Welche Bundesländer sind in Deutschland am beliebtesten?

Gemessen an den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen und Häuser in Deutschland sind die beliebtesten Bundesländer im Westen und Süden. Wo sich große Städte wie München, Frankfurt am Main, Köln und Stuttgart befinden, steigt meistens auch die Beliebtheit des gesamten Umlands und es bilden sich Ballungsräume. Berlin bildet als einzige Großstadt im östlichen Deutschland eine Ausnahme: Bundesländer wie Brandenburg, Thüringen oder Sachsen sind weniger beliebt, dennoch hat sich rund um Berlin ein großer Ballungsraum gebildet. Der höchste Umsatz mit Eigenheimen wurde 2018 in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg erzielt. Nordrhein-Westfalen führt mit 14,6 Milliarden Euro die Liste an, Bayern folgt mit 12,5 Milliarden Euro und Baden-Württemberg mit 10,8 Milliarden Euro.

4. Wie entwickeln sich die Kaufpreise in Deutschland?

Der Immobilienmarkt in Deutschland wächst kontinuierlich. Dieser Trend hat sich bereits in den vergangenen Jahren abgezeichnet. Wurden 2016 mit Wohnimmobilien noch 155,7 Milliarden Euro umgesetzt, waren es 2018 bereits 180,5 Milliarden Euro. Das stellt einen Höchststand seit 2009 dar. Der größte Anteil fällt dabei auf Eigenheime (39 %) und Eigentumswohnungen (63,7 %).

2018 lagen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser in guten Lagen bei 3970 Euro pro Quadratmeter. Das stellt eine Steigerung von 84 Prozent im Vergleich zu 2016 dar. Für Bestandseigentumswohnungen bezahlten Käufer in Deutschland 2018 durchschnittlich 1547 Euro pro Quadratmeter. 2016 waren es zum Vergleich 1377 Euro pro Quadratmeter. Ähnlich verhält es sich bei neuen Eigentumswohnungen. Hier sind die Quadratmeterpreise von 4210 Euro 2016 auf 4.980 Euro im Jahr 2018 angestiegen.

5. Wie entwickeln sich die Mietpreise in Deutschland?

Die Mietpreise in Deutschland verzeichnen eine ähnliche Entwicklung, trotz temporärer Verunsicherungen wie dem Mietendeckel in Berlin. So lag der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter für Wohnungen 2018 bei 8,41 Euro netto kalt. Das ist eine Steigerung von 5,2 Prozent zum Vorjahr. Hier ist ein starker Unterschied zwischen den großen Städten und ländlichen Regionen festzustellen. In den 13 größten Städten Deutschlands lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis sogar bei 11,20 Euro. Am begehrtesten sind Mietwohnungen dabei in Berlin und München. Diese Städte verzeichnen den höchsten Mietanstieg. In Berlin stiegen die Mieten um 9,2 Prozent in München um 6,5 Prozent.

6. Welche Städte sind in Deutschland am teuersten?

Die teuersten Regionen in Deutschland bilden generell der Süden und der Westen sowie die Ballungsräume um große Städte wie Hamburg oder Berlin. Spitzenreiter sind dabei München und das Umland der bayerischen Landeshauptstadt. So belaufen sich die Quadratmeterpreise für Wohnungen zum Kauf in und um München auf 4000 Euro und mehr. Auf einem ähnlichen Preisniveau befinden sich Wohnungen in Stuttgart, Hamburg und Berlin. In Hamburg beispielsweise lagen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen 2019 bei 5310 Euro. Bei Mietobjekte ergibt sich ein ähnlicher Eindruck. Auch hier liegt die Stadt München mit durchschnittlich 17,73 Euro pro Quadratmeter vorn. Auch in den weiteren deutschen Großstädten Berlin, Hamburg oder Frankfurt am Main belaufen sich die durchschnittlichen Mietpreise auf über 11 Euro pro Quadratmeter.

7. Welche Städte sind in Deutschland am günstigsten?

Im Vergleich zu den teuersten Regionen und Städten in Deutschland wird deutlich, dass nach wie vor ein Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland vorherrscht. So liegen die durchschnittlichen Wohnflächenpreise für neue Eigentumswohnungen im Osten Deutschlands in der Regel bei maximal 3000 Euro pro Quadratmeter, häufig aber sogar bei unter 2000 Euro. Im Saale-Orla-Kreis in Thüringen beläuft sich der Preis für einen Quadratmeter sogar lediglich auf 400 Euro. Auch bei den Mietpreisen finden sich vor allem östlich gelegene Landkreise bei den preiswertesten Regionen. Der durchschnittliche Quadratmeter liegt dort meist unter sieben, mitunter sogar unter fünf Euro. Im Schnitt liegen die Angebotsmieten ländlicherer Kreise bei 6,23 Euro pro Quadratmeter, was ein deutlicher Unterschied zu den großen deutschen Städten ist.

8. Wie werden sich Immobilienpreise entwickeln?

Die meisten Experten prognostizieren, dass sich die Immobilien- und Mietpreise in Deutschland auch zukünftig auf einem hohen Niveau bewegen werden. Aufgrund der unterschiedlichen Einflussfaktoren lässt sich jedoch keine exakte Einschätzung abgeben. Es kann aber angenommen werden, dass die Preise vor allem in den großen Städten und Ballungsräumen weiter ansteigen, da diese als Wohnorte nach wie vor sehr beliebt sind und die Nachfrage weiterhin besteht. Aber auch ländliche Regionen, die über eine gute Infrastruktur und Anbindung zu größeren Städten verfügen, werden immer gefragter.

Generell lässt sich festhalten, dass Immobilien nach wie vor eine gute Investition darstellen – unabhängig davon, ob sie als Eigenheim oder Kapitalanlage genutzt werden. Ziehen Sie den Kauf einer Immobilie in Betracht, empfiehlt es sich, langfristig zu denken und sich vorab ausführlich über die Region und die Preisentwicklung der letzten Jahre zu informieren. Mehr zum Thema Immobilienkauf erfahren Sie hier. Möchten Sie Ihre Immobilie verkaufen, beraten Sie unsere Makler von Evernest gern unverbindlich und kostenlos.